König Pfahlgründung
Von Herrn S. (Bauleiter bei König Pfahlgründung) wurde uns als Termin für die Pfahlgründung Montag, der 19. Juni 2017, mitgeteilt. Nachdem ich mehrmals an diesem Tag auf der Baustelle nach dem Trupp der Fa. Pfahl-König Ausschau gehalten hatte, rief ich Herrn S. an und durfte von ihm erfahren, dass sie doch erst eine Woche später kommen. Super, dass es sich noch mal verzögert und super, dass man darüber nicht mal informiert wird.
Die Pfahlgründung durch König Pfahlgründung – unsere Erfahrung
Eine Woche später war am Montag auch noch nichts zu sehen und es ging dann am Dienstag los. Die Erstellung der Bohrpfähle war dann an drei Tagen erledigt. Die Mannschaft rückte am Dienstag mit ihrem „Bohrgerät“ und einem Wohnwagen an. Am Dienstag (27.06.) wurden die ersten Pfähle erstellt und am Donnerstag (29.06.) am frühen Nachmittag war der Trupp schon am Aufbrechen. Also ging das sehr, sehr schnell und wir hoffen, dass sie nicht zu schnell gearbeitet haben. Die Hauptproblematik ist nämlich wohl bei Bohrpfählen, dass wenn beim Befüllen mit Beton zu schnell gezogen wird, der Pfahl im Anschluss nicht die optimale Tragfähigkeit aufweist. Wir hoffen also sehr, sehr stark, dass wir nachher keine auffälligen Setzungsrisse zu beklagen haben.
Bei unseren Bohrpfählen wurde 13 m in die Erde gebohrt, dann die Erde mit dem „Bohrer“ von unten herausgezogen und gleichzeitig mit Beton befüllt. Da die Bohrpfähle einen Durchmesser von 40 cm haben und eben 13 m lang im Boden sind, kann man sich ausrechnen, dass da eine gewaltige Menge an Erde bei jedem Bohrpfahl herauskam.
Die Fa. König Pfahlgründung fing mit den hintersten Bohrpfählen an und arbeitete sich dann nach vorne, was ja eine sinnvolle Arbeitsweise war. Leider ließen sie die „Matsch-Erde“ (die aus dem Bohrloch zutage kam) aber einfach an den betreffenden Stellen liegen. Der Bauleiter von König Pfahlgründung hatte im April beim Treffen (mit mir und unserem Erdbauer) auf dem Grundstück mit dem Erdbauer ausgemacht, welchen Bagger sie von ihm zur Verfügung gestellt haben möchten. Vom Erdbauer wurde ihnen dann dieser vereinbarte Bagger zur Pfahlgründung hingestellt. Mit diesem zogen die Mitarbeiter von Pfahl-König die Erde aber eben leider nicht nach vorne, sondern schaufelten sie zum Teil sogar noch auf die bereits erstellten Bohrpfähle nach hinten. Vorne am Grundstück neben der Zufahrt war/ist eine freie Fläche (spätere Zufahrt zum Carport/Garage + Carport-/Garagenfläche) von deutlich über 70 qm. An dieser Stelle hatten die Mitarbeiter von Pfahl-König komfortabel ihren Wohnwagen abgestellt und meinten dann lustigerweise, vorne sei kein Platz um die Erde zu lagern. (Der Erdbauer meinte nach der Pfahlgründung nur, dass wenn sie mit dem Bagger die Erde nicht nach vorne ziehen können, ihn um Hilfe hätten bitten können.)
sehr große freie Fläche vorne neben der Zufahrt
(zwischen dem späterem Haus und der freien Fläche sind noch 2 m Abstand)
So sah die Baustelle nach der Pfahlgründung aus:
Was erwartete uns dann nach der Pfahlgründung?
Unser Erdbauer durfte jedenfalls danach sehen, wie er die Erdmassen vom hinteren Teil des Grundstücks um und über die Bohrpfähle (tlw. 1,80 m Abstand) nach vorne schaufeln konnte, um sie dann abfahren zu lassen. Und wir durften dann sehen, was uns dieser Spaß wieder kostete :-(. Zudem waren in den Erdmassen auch noch kleinere bis sehr große Betonklumpen „eingebaut“ (kann man ein wenig auf den Fotos unten sehen), damit man anscheinend zusätzlich noch mehr Spaß beim Abtransport hat.
Unser Fazit zu König Pfahlgründung
So wie die Pfahlgründung ablief und danach mit uns umgegangen worden ist, können wir die Fa. König Pfahlgründung leider nicht empfehlen. Unsere Erfahrungen waren leider nicht die besten. Wenn die Mitarbeiter von König Pfahlgründung gewollt hätten, wären uns nämlich viele Tausend Euro an Zusatzkosten erspart geblieben. (Sie hätten eben nur die Erde nach vorne auf die freie Fläche zum Abtransport schaufeln müssen.) Auch hat die Geschäftsleitung sich für unser Problem leider nicht interessiert. Der kaufmännische Geschäftsführer konnte uns nicht weiter helfen und sagte, wir sollen in einer Woche wieder anrufen, wenn der technische Geschäftsführer aus dem Urlaub zurück sei. Als ich diesen dann eine Woche später am Telefon hatte, stellte mich dieser an einen anderen Mitarbeiter durch. Dieser war ziemlich unverschämt, woraufhin ich dann letztendlich wieder beim technischen Geschäftsführer landete und dieser meinte, dass der zuständige Ansprechpartner/Bauleiter, Herr S., (der im Anschluss an die Pfahlgründung fünf/sechs Wochen im Urlaub war) das Ganze nach seinem Urlaub dann zufriedenstellend klären würde und man einen finanziellen Ausgleich schaffen werde. Dieser genannte Bauleiter bzw. die Fa. Pfahl-König ist uns danach leider nur mit viel Zureden minimal finanziell entgegenkommen. Na ja… ein wirklicher finanzieller Ausgleich hätte anders ausgesehen :-(.
Auch wie im Vorfeld erst das Bohrverfahren (Perma Bohrpfähle) und dann das Vollverdrängungs-Verfahren (Fundex-Pfahl) angeboten bzw. vorgeschlagen worden ist. (Das Angebot war kostentechnisch bei beiden Verfahren in etwa gleich hoch, da für die Baustelleneinrichtung genauso viel veranschlagt wurde und man bei den etwas teureren Vollverdrängungsbohrpfählen durch eine höhere Tragfähigkeit weniger benötigt hätte, als bei den „einfachen“ Bohrpfählen.) Dann aber plötzlich das Vollverdrängungs-Verfahren bei unseren Begebenheiten vor Ort wohl plötzlich nicht mehr ging *** und dann doch wieder das Bohrverfahren (Perma) durchgeführt werden sollte, war mehr als nervig. Bedeutete zum einen erhöhte Kosten durch den Erdbauer danach und zusätzlich noch eine Nachtrags-Genehmigung beim Landratsamt. (Die Gemeinde in unserem Ort, das Landratsamt in Lauf und das Wasserwirtschaftsamt in Nürnberg waren bei der ganzen Pfahlgründung die einzigen Parteien, die wirklich freundlich, zeitnah, schnell und unkompliziert gearbeitet hatten. Die neue Genehmigung hatten wir innerhalb von einer Woche schriftlich per Post und mussten dafür zum Glück nur einen geringen Kostenzuschlag zahlen! ).
*** Die Tatsache, dass wir eine 4 m breite und ca. 20 m lange Zufahrt haben, betonte ich in jedem Telefongespräch im Vorfeld und schickte auch per Mail den amtlichen Lageplan, auf dem das Grundstück mit Zufahrt und der Straße vollständig klar ersichtlich waren. Bis zur Vertragsunterzeichnung war das auch kein Problem und es wurde das Vollverdrängungsverfahren(Fundes-Pfahl) angeboten. Erst bei der Ortsbegehung (kurz vor der Pfahlgründung) ging es dann halt plötzlich nicht mehr.
Welches Verfahren der Pfahlgründung ist das richtige?
Trotz der Schwierigkeiten und unser negativen Erfahrung mit Pfahl-König, würden wir dennoch wieder Bohrpfähle (oder eben am besten Vollverdrängungsbohrpfähle) für eine Pfahlgründung empfehlen, statt der oftmals vorgeschlagenen duktilen Gusspfähle. Es gibt ja zum Glück auch noch andere Firmen, die eine Pfahlgründung mit Vollverdrängungsbohrpfählen durchführen ;-). Zur Abwägung/Entscheidungshilfe bei der Wahl des richtigen Verfahrens für die Pfahlgründung habe ich ja schon einen Artikel geschrieben: Was ist eine Pfahlgründung?
Hoffentlich konnten wir mit unseren gemachten Erfahrungen ein wenig Licht ins Dunkel bringen, falls jemand in Zukunft vor dem Problem einer Pfahlgründung steht.
Hier geht es zur Kategorie „Pfahlgründung“ mit allen Artikeln und der Vorgeschichte mit dem Genehmigungsverfahren beim Unteren Wasseramt, den Erdarbeiten, Ortsbegehung, Einmessen, …
Hier sind noch Fotos von unserer Pfahlgründung
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