Küchenplanung – Die ganze Geschichte
Die Küche ist vermutlich beim Hausbau neben dem Haus an sich für viele das zweite große Projekt, das sehr gut durchgeplant wird. Das sieht man auch daran, dass uns schon sehr viele nach unserer neuen Küche gefragt haben ;-). Bis die Küche aufgebaut wird, dauert es ja auch noch eine Weile, aber hier nun schon mal Gedanken zu unserer Planung und ein paar visuelle Eindrücke.
Was haben wir beim Küchenkauf erlebt?
Wir waren bei vier Möbelhäusern und drei Küchenstudios bis wir endlich die passende Küche mit dem passenden Preis gefunden hatten. Es war also ein langer Weg bis zu unserer Traumküche. Hier nur ein paar Erlebnisse:
- „Da werden wir nicht günstiger sein, wenn Sie unbedingt eine Granit-Arbeitsplatte haben wollen.“ (und meldete sich danach nicht mehr)
- „Diese Küche ist zu groß und darf ich deshalb nicht planen, da brauchen Sie einen Termin bei einem speziellen Mitarbeiter bei uns.“
- „Kein Problem, gehen Sie kurz etwas Essen, in einer/anderthalb Stunden ist Ihre Küche im Computer geplant und wir wissen den Preis.“ (War dann auch wirklich so :-). War vermutlich der Verkäufer, der am besten mit dem Küchenplanung-Programm umgehen kann. Auch Änderungswünsche dauerten dann immer noch gefühlte Sekunden und zack war alles so wie gewünscht.)
- „Da muss ich kurz den Abteilungsleiter holen, der kann am Preis noch etwas machen“ … „Oh, das muss ein Fehler im System sein“ … Der Preis war plötzlich 7.000,00 € günstiger und lag unter dem Vergleichsangebot des anderen Möbelhauses.
- Es gab auch ein Küchenstudio, bei dem es drei Planungsgespräche gedauert hatte, bis der Verkäufer endlich die Küche am Computer fertig hatte. Er wollte jedes Mal zum nächsten Gespräch die Küche an sich fertig haben, wusste aber dann nicht mehr genau, was wir besprochen hatten und fing dann erst wieder an weiter zu basteln als wir da waren. Da wir dort an sich unsere letzte Küche gekauft hatten (und damals gute Erfahrungen gemacht hatten) waren wir hier anfangs noch sehr geduldig.
Von den Küchenherstellern schwankten wir vor einem Jahr zwischen Nolte, Alno, Nobilia und Schüller. Beim Anbieter waren wir ursprünglich erst mal vollkommen flexibel und erhielten so je nach Möbelhaus von diesen Küchenherstellern jedenfalls die Angebote.
Was waren unsere Wünsche an die neue Küche:
- grifflos: Bei unserer letzten Küche vor sieben Jahren wollten wir ursprünglich auch eine grifflose Küche und sind dann aber letztendlich mit den Aufsatzgriffleisten in Edelstahl-Optik einen Kompromiss eingegangen. Wir hatten sehr oft Kopfschmerzen als unsere kleine Tochter bei ihren wackeligen Spaziergängen und Renn-Aktionen in der Küche unterwegs war. Die Ecken der Griffleisten sehen mit dem ängstlichen Elternblick sehr gefährlich aus. Diesmal also keinen Kompromiss und bei Kind Nr. 2 weniger Kopfschmerzen ;-).
- Front in weiß-matt lackiert: Die Fronten sollten umlaufend lackiert sein und in weiß-matt. Unsere erste Küche vor ca. zehn Jahren sollte weiß-hochglanz sein, wir haben uns dann zu Magnolie überreden lassen. Bei der zweiten Küche vor sieben Jahren dann endlich weiß-hochglanz und jetzt hatten wir genug von Hochglanz und wollten schlichte weiß-matt lackierte Fronten. Ich habe schon Angst es zu schreiben, aber mal sehen wie die nächste Küche aussieht ;-). Hoffentlich aber nicht ganz so schnell wieder.
- Granit-Arbeitsplatte: Es sollte wie bei der letzten Küche eine Granit-Arbeitsplatte sein. Einige Anbieter haben uns auch die Quarz-Kunststein-Variante (bspw. von Lechner) schmackhaft gemacht, aber nach vielem Für und Wider sind wir beim Naturstein geblieben. Und zwar haben wir uns für einen dunklen (aber nicht schwarzen) Stein entschieden: Breccia Imperiale aus Brasilien. Hier haben wir uns vorher bei Weikert & Maier (die mit dem Küchenstudio Vinopal zusammenarbeiten) vor Ort Muster angeschaut und wurden sehr nett beraten.
- Es sollten drei Einbaugeräte in die Schrankwand hoch eingebaut werden: Backofen, Dampfgarer und Mikrowelle. Diese sollen alle nebeneinander in der gleichen Optik und Größe sein. Um die gleiche Optik zu erreichen und nicht mit Wärmeschubladen etc. auf die gleiche Einbauhöhe zu kommen, sind wir bei drei Kombi-Backöfen gelandet. Der Trend geht anscheinend zum Drittbackofen ;-).
- Der Geschirrspüler sollte gut, aber auch wirklich gut sein und groß und hoch eingebaut. Wir haben uns jetzt für einen XL-Geschirrspüler von Miele entschieden und sind hoffentlich später mit der Wahl zufrieden. Dazu werden wir sicherlich später auch noch einen Erfahrungsbericht schreiben.
- Großer Kühlschrank: Wir hatten bei der letzten Küche schon einen großen Kühlschrank und wollten ihn nicht mehr missen.
- Großer Tiefkühlschrank: Bei der letzten Küche hatten wir einen Tiefkühlschrank mit ca. 100 l. Das war nicht schlecht, aber man ist mit verschiedenen Eissorten etc. doch oft beim „Reinquetschen“ gewesen. Deshalb also diesmal ein großer Tiefkülschrank. Auch den Kompromiss mit separater Tiefkühltruhe in einem anderen Raum wollten wir nicht eingehen.
- Miele Kochfeld mit integriertem Wrasenabzug: Das Thema Dunstabzug war auch eine Sache für sich. Wir wollten für unsere offene Küche nämlich eigentlich keinen Dunstabzug, der dann mitten im Raum hängt. Ist ein unnötiger Fett- und Staub-Sammelplatz, stört die Optik und speziell auch blöd, wenn man auf der anderen Seite an der Theke sitzt. Zwischendurch hatten wir mal die Berbel Skyline im Blick, die man nach oben hätte fahren können und mit der Lampen-Optik sicherlich auch ein Blickfang gewesen wäre. Aber sehr, sehr teuer und eben doch mitten im Raum eine Dunstabzugshaube. Dann gab es da noch die Downdraft-Dunstabzüge, aber das ging bei uns nicht so gut wegen der Theke hinter dem Kochfeld. Letzte Option: Wrasenabzug. Ist vielen unter dem Namen „Bora“ bekannt. Bei einem Küchenverkäufer wurden wir auf das neue Miele-Kochfeld mit integriertem Wrasenabzug hingewiesen. Dies hat uns sowohl von der Optik als auch vom Preis schon mal sehr überzeugt. Später können wir dann berichten, ob es auch praxistauglich ist ;-). Ein nettes Video, wo es natürlich erst mal alles ganz toll aussieht, gibt es hier zu sehen: Miele Kochfeld mit integriertem Wrasenabzug
- Theke in massiver Wildeiche mit durchgehenden Lamellen: Die Theke musste zu unserem Esstisch passen und Wildeiche gefällt uns nach wie vor sehr gut, also hatten wir hier nicht wirklich eine Wahl. Es gab zwar auch noch furnierte Optionen, aber wir wollten wie beim Tisch eine durchgehend massive Platte.
- Grundriss (siehe auch unten, da es schwer ist ihn zu beschreiben): Der Grundriss unserer letzten Küche hat uns an sich gut gefallen, nur haben wir die Theke so wie sie war nicht wirklich nutzen können und ein direkter Weg von der Küche zur Terrasse wäre vermutlich praktischer gewesen. Nun sieht die Küche also fast so aus wie vorher, nur halt eben ein klein wenig anders und in unseren Augen so praktischer. Wir wollten durch die Theke (etwas höher als die Arbeitsplatte) die offene Küche zumindest minimal blickdicht haben bzw. vom Essbereich trennen. Das Lichtband über der Arbeitsfläche sollte so sein, dass man „normal“ rausschauen kann und nicht nur schräg nach draußen auf den Boden. Somit sind die typischen Oberschränke über dem Lichtband-Fenster in der Küche entfallen. Der „Durchgang“ zwischen den beiden Arbeitsplatten ist wegen des 2m-Fensters sehr groß bis eher zu groß. Wir wollten aber unbedingt klare Linien und keine Theke um die man rumlaufen kann. Also ging es nicht wirklich anders. Vielleicht hätte auch ein schmalerer Durchgang dazu geführt, dass man sich wie in einem Schlauch sehr eingeengt gefühlt hätte. Auch hier wissen wir später vielleicht mehr ;-).
Wer baut die Küche jetzt tatsächlich auf?
Durch den Vater von einem Kindergarten-Freund unserer Tochter sind wir auf das Küchenstudio Vinopal gekommen. Er arbeitet nämlich dort und montiert dann später auch unsere Küche. Es wird nun eine Schüller-Küche, da sich diese Firma nach mehreren Verkaufsgesprächen als beste Variante für uns herauskristallisiert hat. Die Beraterin (Frau G. vom Küchenstudio Vinopal) war sehr nett und wir haben vor dem ersten Termin erst mal telefonisch unsere Küche kurz besprochen. Anhand meiner auf Papier geplanten Küche (die ich auch immer bei den anderen Möbelhäusern/Küchenstudios dabei hatte und ihr gemailt hatte) hat sie die Küche vor dem ersten Termin im Küchenstudio schon im Computer geplant. Gemeinsam sind wir sie dann noch mal durchgegangen und haben einige Optimierungen vorgenommen und jeder hatte danach eine To-Do-Liste, was noch abgeklärt werden musste. Sie wollte noch sich wegen einem Schrank sich erkundigen, ob das mit dem Geschirrspüler dann so geht (Problematik: grifflos, hochgebauter XXL-Geschirrspüler) und wegen der Theke (massiv, Wildeiche) noch mal anfragen. Wir wollten noch mal wegen der Einbaugeräte schauen und uns dementsprechend entscheiden. Beim zweiten Termin (alle hatten ihre Hausaufgaben ordentlich gemacht) ging es dann sehr schnell und der Küchenkauf wurde besiegelt. Vorab hatte uns Frau G. auch schon per Mail den Preis mitgeteilt, der war also auch schon klar. Jetzt freuen wir uns schon sehr auf unsere neue Küche und hoffen, dass wir alles richtig bedacht und ausgesucht haben :-).
Falls ich noch etwas zum Thema Küche vergessen habe oder noch Fragen auftauchen, kann ich es hier später mal ergänzen. Vorab nun aber schon mal ein paar Impressionen der „alten“ und „neuen“ Küche (die dann natürlich nur computersimuliert):
Interessante Überlegungen von euch zu den Anforderungen an eure neue Küche :-). Von den Kommentaren von euren Küchenverkäufern habe ich auch einige schon gehört ;-).
Eure Küche ist auf jeden Fall riesig, aber ich hätte den Küchenblock vermutlich umlaufend gemacht (dann schließt er nicht rechts an der Wand ab). Das ist aber natürlich Geschmacksache. Zu eurem Erfahrungsbericht zum Miele-Kochfeld mit Dunstabsaugung nach unten wie bei Bora bin ich auf jeden Fall gespannt. Auf Fotos von der fertigen Küche freue ich mich natürlich auch :-). Wisst ihr schon, wann die Küche bei euch aufgebaut werden soll?
Viel Erfolg weiterhin bei eurem Hausbau!!!
Danke erst mal für den Kommentar und die guten Wünsche.
Noch wissen wir nicht, wann die Küche aufgebaut werden kann. Mittlerweile sind wir sehr vorsichtig, was die Zeitplanung angeht.